Donnerstag, 23. Oktober 2014

Ho.Ge.Sa - Hooligans gegen Salafisten / unpolitische Hools?

Seit einigen Wochen macht die sogenannte Ho.Ge.Sa Gruppe von sich reden. Ho.Ge.Sa steht für Hooligans gegen Salafisten.

Die Facebook Seite der Gruppe ist erst am 11.Oktober.2014 erstellt worden, ich las aber an anderer Stelle, dass dies bereits die zweite Seite der Gruppe bei FB sei, da die erste gelöscht worden war.

Update: Auch die zweite FB Seite ist gelöscht worden, es existiert nur noch eine Gemeinschaftsseite der Gruppe

Die Seite hat zum jetzigen Zeitpunkt mehr als 38600 "gefällt mir" Angaben und dort wird im Stundentakt gepostet.


Die Gruppe, vielmehr macht es schon den Anschein einer Bewegung, wird geführt und wurde ins Leben gerufen von, wie der Name schon sagt, Hooligans aus NRW. Das Besondere ist, dass auch eigentlich verfeindete Hooligangruppen verschiedener Vereine z.B. Dortmunder und Schalker in dieser Sache, zu diesem Thema gemeinsam auf die Straße gehen, ihre Losung lautet: "In den Farben getrennt, in der Sache vereint".

Mit diesen und anderen Bildern wird geworben
So gab erste Verabredungen verfeindeter Hooligangruppen bereits im Februar diesen Jahres in Mönchengladbach, dort haben 200 Hools eine Veranstaltung von 400 Salafisten, unter ihnen auch der "Prediger" Pierre Vogel erheblich gestört, es kam zu Verhaftungen, es gab mehrere Verletzte auf allen Seiten, daraus entstand die Ho.Ge.Sa, so waren es dann bei weiteren Treffen in Köln und Mannheim einmal 20 und einmal 80 Teilnehmer beim letzten Treffen in Dortmund kamen bereits über 350 Teilnehmer, organisiert allerdings nicht von der Ho.Ge.Sa sondern eines stadtbekannten Rechten, woraufhin nicht nur Hools, sondern eben auch viele Rechtsradikale kamen, auf der FB Seite wird das Erscheinen der Neonazis bedauert, zur nächsten Demo in Köln am kommenden Wochenende meldeten sich über die oben erwähnte FB Seite zum jetzigen Zeitpunkt bereits über 6200 Teilnehmer an. Die Gruppe ist europaweit vernetzt, es gibt angeblich zahlreiche Zusagen von Hooligangruppen aus ganz Europa für das Wochenende. Laut der FB Seite wollen auch Rocker verschiedener (untereinander verfeindeter) Clubs ohne Kutten mit den Hools gemeinsam marschieren.

Sie haben neben der FB Seite auch einen Youtube Kanal, auf dem mehrere Videos von Treffen und Mobi-Videos für Treffen zu finden sind. Hier ist auch ein ein neuer Song der Hooliganband Kategorie C zu finden, der gleichnamig dem Gruppennamen ist und somit augenscheinlich eben für diese "komponiert" wurde.

unpolitisch sieht anders aus.
In welcher "Sache" nun genau die Hools ihre Feindschaften ruhen lassen um sich gemeinsam "zu verteidigen", gilt es herauszufinden, zwar beschränkt sich der Name der Bewegung auf den Salafismus, den ich ebenfalls strikt ablehne, jedoch sticht schon nach wenigen Sekunden des Lesens auf der FB Seite heraus, welcher Colour viele potentielle Teilnehmer und Sympathiesanten der Gruppe angehörigen, nämlich der Braunen, auch werden dort Bilder gepostet, die weit über Patriotismus im eigentlichen Sinne hinausgehen und nur den Angriff als einzig mögliche Verteidigung (der Werte, des Vaterlandes was auch immer) suggerieren. Die Kommentare unter den Bildern sprechen ebenfalls eine eindeutige nationale Sprache aller wir müssen uns vor der Islamisierung retten, unser Land retten, die Kommentare lassen vermuten, dass man kaum noch vor die Tür gehen kann ohne von Salafisten attackiert zu werden, dabei gehören nur etwa 5000 Personen diesem Personenkreis an das ist schlimm genug aber im Verhältnis zu über 80 Millionen Menschen die in diesem Land leben doch nur ein geringer Prozentsatz. Nein, es geht den meisten in der Gruppe sicher um etwas ganz Anderes. Die Angst vor dem Islam, der Islamisierung und dem Untergang des Abendlandes, geschürt durch die Medien, etlichen talkshows und Menschen wie Thilo Sarazzin. Ganz unberechtigt ist diese Sorge ja nicht, sieht man sich den IS oder auch nur Pierre Vogel an, der mitten in Deutschland, hier in Hamburg, durch die Blume predigt, was der IS mit Waffengewalt ohne Blümchen durchsetzt.

Durchaus unpolitische Hools mischen sich hier schnell mit rechtsextremen Hools oder fussballfernen (gewaltbereiten) Neonazis, die dieses Thema natürlich gerne aufgreifen und froh über die Armee der Hools, die sich zu bilden droht, sind, um sie vor den eigenen Karren spannen zu können. Spannend ist auch zu sehen, wen die Gruppe alles zur Veranstaltung eingeladen hat, alle paar Profile sieht man eine Reichskriegsflagge und der Name Frank Rennicke ist auch zu lesen, na dann, is ja alles schön unpolitisch.

Es bleibt abzuwarten in welche Richtung die Demo am Wochenende in Köln geht, Infos gibts hier.

Ich persönlich würde dort nicht hingehen, zu offensichtlich sind die deutsch-nationalen ausländerfeindlichen Tedenzen zu erkennen, es wäre eine Schande für jeden Antifaschisten dort mitzumarschieren. Es tut mir Leid um die wirklich unpolitischen Hools, die sich dieser Sache anschließen (wollten), denn ein Gegengewicht zu extremistischen islamischen Tendenzen wäre wünschenswert. Jetzt wird alles durch Faschisten instrumentalisiert, also mein Rat, bleibt der Demo fern.  

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