Montag, 6. Mai 2013

Betontod - Nebel

Vom Album Antirockstars der Punk/Rockband "Betontod".

Kommentar: Sperrstunde gegen Komasaufen und Gewalt?!

Sie ist wieder im Gespräch. Die Sperrstunde oder auch Polizeistunde genannt. In England nach 90 Jahren vor einigen Jahren endlich abgeschafft hält sie nun wieder Einzug in die Köpfe deutscher Kommunal- und Bundespolitiker, in den meisten Bundesländern ist sie auf eine Putzstunde reduziert, in der Zeit von 5 - 6 Uhr Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen schreiben nicht einmal eine Putzstunde vor, dies soll sich nach dem Willen einiger Politiker bald ändern.

Kürzlich in Emden (Ostfriesland/Niedersachsen) grausam wahr gewordene Realität, dort müssen Gaststätten, Kneipen, Discotheken und alles andere was Alkohol ausschenkt  seit Mitte April nun unter der Woche in der Zeit von 4 - 6 Uhr ihre Pforten schließen, am Wochenende werden die Bürgersteige in der Zeit von 5 - 7 Uhr hochgeklappt.
In Bayern ist aus CSU Kreisen zu hören eine landesweite Sperrstunde einzuführen in einem Zeitrahmen von z.B. 3 - 7 Uhr, Bürgermeister aus verschiedenen Kommunen hätten den Wunsch geäußert eine einheitliche Regelung zu finden um dem Discotourismus vorzubeugen. Derzeit gilt in Bayern um 5 Uhr ist für eine sog. "Putzstunde" bis mindestens 6 Uhr Feierabend, einige Städte veränderten die Sperrstunde jedoch, sodass schon jetzt von einem Flickenteppich gesprochen werden kann. In Passau zum Beispiel ist von 2 - 6 Uhr Schluss egal ob an Werktagen oder am Wochenende.
Erst im letzten Jahr, so im Hochsommer, sorgte die allseits beliebte Familienministerin Kristina Schröder mit einem Vorstoß zur Verschärfung des Jugendschutzgesetzes für Wirbel: Ihr Wunsch war es, Jugendliche unter 16 Jahren ab 20 Uhr generell von Veranstaltungen fernzuhalten auf denen Alkohol ausgeschenkt wird. Also auch Rummelplätze, Schützenfeste, Konzerte, Stadtfeste und dergleichen. Zum Glück sorgte diese verrückte Idee parteiübergreifend für Unverständnis und wurde schnell wieder verworfen.

Die Argumentation für die Sperrstunde ist immer die gleiche: Lärmbelästigungen, Polizeieinsätze aufgrund von Körperverletzungen und anderen Gründen heraus die im Zusammenhang mit dem Alkoholgenuss einer Kneipe usw. stehen, Randale, Komasaufen. Mit ihr soll verhindert werden, dass viele junge Menschen relativ zeitgleich in den "out of order" Modus verfallen und sich gegenseitig auf die Schnauze hauen oder mit ihrem Gegröhle Anwohnern auf die Nerven gehen.

Einem kleinem Prozentsatz Idioten hat das mehrheitlich friedvolle Feiervolk in einigen Provinzen es zu verdanken, dass sie zu gewisser nächtlicher Stunde plötzlich ihren Platz räumen und nach Hause fahren müssen. Der Bürger wird in diesen Städten und Gemeinden seiner Mündigkeit beraubt, zudem haben Wirte, vor allem dort, wo die Sperrstunde über einen längeren Zeitraum geht, finanzielle Einbußen in beträchtlicher Höhe.

Aufgrund des Verhaltens weniger Idioten werden wieder einmal Regeln und Verbote geschaffen die uns alle betreffen und einschränken.

Die Sperrstunde erfüllt sicherlich ihren Zweck, wobei in der Anlaufphase mit "noch mehr Ärger" als zuvor zu rechnen ist, wenn den Feierwütigen bewusst wird, dass sie nun die Kneipe verlassen müssen. "Dann sind alle schlecht gelaunt und gleichzeitig draussen", so ein Sprecher der Stadt Emden. "Das müsse sich erst einspielen" sagt er weiter. "Wir rechnen dann mit einem rasanten Abstieg nächtlicher Polizeieinsätze in der Innenstadt". Klar - is ja auch keiner mehr da (...).

Sonntag, 5. Mai 2013

Hanftage in ganz Deutschland (und sonstwo)

Am gestrigen Samstag wurde mehr oder weniger westweit, d.h. in westlichen Hemisphäre, in der Demonstrationen noch nicht immer zwangsweise in Bürgerkriegen enden, für die Legalisierung von Cannabis demonstriert. Im Rahmen des "Global Marijuana March" gab es in vielen deutschen Städten und Gemeinden zeitgleich Kundgebungen und Protestaktionen zur Legalisierung der kriminalisierten Volksdroge Gras, sogenannte Hanftage. Erst kürzlich legalisierten 2 Bundesstaaten (Washington und Colorado) in den sonst so repressiven USA den Konsum von Cannabis als Rauschmittel (!!!) das ist ein Unterschied zur Legalisierung zu medizinischen Zwecken, die schon in vielen weiteren Bundesstaaten der USA und auch in Kanada existiert. Rezepte dafür zu erhalten ist indes kein Problem. Arztpraxen werben sogar ganz öffentlich damit Rezepte für Cannabis gegen eine Gebühr auszustellen.

Auch einige europäische Regierungen gehen mittlerweile toleranter mit dem grünem Kraut um. So werden sogenannte "Cannabis Clubs" mittlerweile in Spanien und Belgien geduldet. Das sind Clubs in denen Mitglieder ihr Gras selbst züchten und unter sich verteilen und konsumieren.
In den Niederlanden ist der Konsum noch geduldet, die Zahl der "Coffee shops", vor allem in Grenznähe zu Deutschland, hat sich jedoch stark dezimiert, seit es den Inhabern der Verkaufsstellen untersagt ist, Ausländern Pott zu verkaufen.
Das liberalste Drogengesetz in Europa oder sogar der ganzen Welt hat Tschechien, dort wird der Besitz von bis zu 15 Gramm Ganja nicht mehr strafrechtlich verfolgt, sondern, wenn überhaupt nur mit geringen Geldstrafen geahndet, zudem kippte das tschechische Verfassungsgericht 2007 das Anbauverbot für Cannabis.

Hierzulande sind die Behörden immer noch eingefahren und eher restriktiv im Umgang mit Cannabis und seinen Konsumenten, Verfahren bei Kleinstfunden werden bei "Ersttätern" zwar meist eingestellt, (außer in Bayern natürlich) doch was ist mit den Konsumenten die durch Verkettungen unglücklicher Umstände zweimal oder zu deren Unglück drei-, viermal  erwischt werden. Sie erhalten Geldstrafen in sog. Strafbefehlen und diese Geldstrafen können zu beruflichen Schwierigkeiten führen. Vor allem in Berufen in denen ein behördliches Führungszeugnis nach der Ausbildung oder dem Studium zur Abschlussprüfung verlangt wird, kann so eine Geldstrafe aufgrund eines BtM Verstoßes dazu führen dass das Examen (die staatl. Anerkennung des Berufes) vorerst nicht ausgestellt wird. Faktisch heißt das: Man darf in seinem Beruf nicht arbeiten.

Doch auch wer schon im Berufsleben steht, kann sich nicht in Sicherheit wiegen, so kassierte im Sommer 2012 ein Mitarbeiter der Berliner Verkehrsgesselschaften eine fristlose Kündigung, da bei einer Routine Kontrolle erhöhte THC Werte bei ihm festgestellt wurden. Sein Arbeitgeber erklärte ihn für arbeiten an "Gleisen und Weichen" für untauglich. Der Betroffene zog vor Gericht, dieses stellte zwar formelle Mängel in der Kündigung fest, in der Sache jedoch gab es der BVG recht. Er war seinem Job los. Eine genauere medizinische Untersuchung hinsichtlich des Konsumverhaltens fand nicht statt. Er kifft. Das reicht.

Die strafrechtliche und leider auch Teile der gesellschaftlichen Einstufung von Cannabiskonsumenten steht also weiterhin in keinem fairen Verhältnis zueinander. So erhielt ein in Niedersachsen ansässiger Konsument eine Geldstrafe über 1200,- Euro aufgrund eines Fundes von 4 Gramm Marijuanas.

Im Hamburger Schanzenpark fanden sich Gestern etwa 500 "Interessierte" zusammen und zelebrierten den 1. Hamburger Hanftag, organisiert vornehmlich durch die Piratenpartei, fanden sich auch Angehörige der "grünen Jugend" und "der LINKEN" im Park zusammen. Natürlich blieb alles friedlich.

Die nächste große Veranstaltung ist die Hanfparade am 10.08.2013 in Berlin. Die größte Aktion zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland.

Setzt euch ein: Für eine Entkriminalisierung und für einen staatlich geregelten Konsum von Cannabis!

Mittwoch, 24. April 2013

Die Seifenblasenbläserin

Ganz unschuldig drein blickend steht sie da im hübschen Kleid
ne Menge Seifenblasen schickend sie ist ja eine lieblich Maid
lächelnd und kopfnickend macht sie Dich zum Sprung bereit

In eine dieser schönen Blasen die Dich und Deine Träume tragen
versprach sie glaubhaft und sie hat Dich eingeladen
hinein zu springen, Dich zu wagen
statt nur von außen hinterher zu jagen

Sie würd Dich auch begleiten, die Blase bietet Platz für Zwei
auf eine Reise in die Ewigkeiten ist sie mit dabei
doch auf diesem schönen Abenteuer der Seifenblasenfliegerei
wurde die schöne Maid zum Ungeheuer und ließ Dich nicht mehr frei
die Blase platzte als die Realität in Form einer Katzentatze an ihr kratzte und es war ihr einerlei
Der Aufprall war hart als als sie zu Boden krachte, sie lachte und Du schreist:

Du hast mich belogen, in die Blase gezogen ohne Scham und ohne Reue
Und ich Idiot ich glaub Dir noch, werd zahm und schenk Dir Treue
schenk Dir Liebe und mein Herz - werf die Perlen vor die Säue
Blind vor Liebe, Dumm vor Freud - so ist das mit der Bauernschläue

Der Traum geplatzt, die Chance verpasst, Du hast mich nie geliebt, Du hast mich immer nur gehasst.

Samstag, 20. April 2013

Bild des Tages - Finde den versteckten Fehler

3 Fehler haben sich versteckt, findest Du sie?

Morphotron - Streetpunk aus Hamburg

Morphotron spielen seit Mai 2011 Streetpunk. Die Band besteht aus den 4 Wahlhamburgern Jan, Tim, Lars und George und sie veröffentlichten am 29.November ihren ersten Longplayer "Modus Brutal"

Äußerst cool ist in jedem Fall, dass man sich jedes Lied des neuen Albums komplett auf der Bandcamp.com Homepage anhören kann, zudem ist das Album dort für schlappe 7 € zum erhältlich.

11 Songs in guter alter Punkrockmanier gibts dafür, nicht einfach hergerotzt, sie wurden mit Herz, Verstand und auch einer Schippe Erfahrung eingespielt.

Laut Band braucht es nicht mehr als "3 Typen, 3 Akkorde und 3 Promille" um sein Kunstwerk einzuspielen. Prollpunk mit gesellschaftskritischer Attitude aus dem Herzen Hamburgs welcher schon nach wenigen Minuten das Tanzbär aktiv werden lässt. Mal abgesehen von der Schnulze "Augen zu" (wird durch ein Piano begleitet), da erwacht die Melancholie und die Erkenntnis dass die Band zwar nicht unbedingt extravagant daherkommt, neue Wege jedoch nicht kategorisch ausschließt. 

Ansonsten beschäftigt die Band sich textlich mit den "üblichen Themen": Freunde, Alkohol, Liebe, hartes Leben, lustiges Leben und so weiter, mit teilweise durchaus kritischem Inhalt:

"Meine Freunde"

"Meine Freunde sind nicht perfekt 
meisten sind sie nicht sehr nett 
sie gehen oft nicht früh ins bett 
manche halten sie für den letzten dreck 

Meine freunde arbeiten nicht oft 
Hygiene ist für sie ein Fremdwort 
ein parr Schläger sind auch dabei 
und wenn sie schwul wären mir wärs einerlei 

Den sie fixen und sie dealen 
sie rufen zur gewalt auf 
Sie lügen, betrügen 
und trinken zu viel alkohol 

Meine freunde starben oft jung 
sie leben meist in verbitterund 
haben oft ne depression 
und flüchten sich in den alkohol 

Meine Freunde haben nicht glück bei den frauen 
manchmal tun sie, sie auch verhauen 
sind auch wirklich nicht sehr nett 
viele halten sie für den letzten dreck"


Eine gute Truppe mit Partypotenzial, die sich durchaus hören lässt und am 25.April in Hamburg spielt, kauft euch das Album und geht aufs Konzert.


Freitag, 19. April 2013

Kurz notiert: Quiz - Bist Du ein wahrer Skinhead?

Auf testedich.de kann man ein lustiges und gleichzeitig etwas trauriges Quiz absolvieren.

"Bist Du ein wahrer Skinhead" versucht Dir durch seine 15 Fragen und den jeweils 4 vorgegebenen Antwortmöglichkeiten aufzuzeigen ob Du nun ein Bonehead, ein Oi! Skin, ein traditional Skin oder eben ein Popper bist.

Na, wenn man das nicht schon vorher weiß (...)



Nachdem ich alle Antworten wahrheitsgemäß beantwortete kam folgendes heraus:



Urkunde: Auswertung für den Test

Bist du ein wahrer Skinhead?

                                                 Keine Zweifel, du bist stolzer Skinhead:)
 



Nun machte ich das Quiz ein zweites Mal und gab durchweg rechtsextreme Antworten, heraus kam eine Tatsache und ein Hinweis der mein Leben verändern wird, "Blicke mal tief in Dich selbst"




Urkunde: Auswertung für den Test

Bist du ein wahrer Skinhead?

                                  Du bist absolut kein Skinhead. Tipp: Blick mal tief in dich selbst!
 






Dienstag, 16. April 2013

Oxo 86 - Stadtgespräch Nr. 1

Vom neuen Album "Auf die Liebe und die Sehnsucht" der Band Oxo 86

Sind Frei.Wild rechts?!

Gleich vorweg: NEIN! Sind sie nicht.

Nun, wie komme ich zu dieser Erkenntnis, dazu muss ich zuerst einmal die Argumente der Gegenseite entkräften, die da im politisch überkorrektem Chor sagt: "Frei.Wild vertritt völkischen Nationalismus" und "Frei.Wild verbreiten unterschwellig rechtes Gedankengut".

Recherchiert man zu Frei.Wild fällt einem zuerst die in jedem Fall zuträgliche dauerhafte Medienpräsenz der Band auf. Sie polarisiert mit ihren einfach gestrickten Texten eine ganze Gesellschaft und füllt gegen jeden Widerstand immer wieder aufs neue große Konzerthallen, erhält goldene Schallplatten und stürmt sogar die deutschen Charts. Gleichzeitig steht sie in einigen Kreisen im Verruf eine "versteckte" Rechtsrockband zu sein, ja zumindest rechtsoffen zu sein und mit ihren Texten rechte Tendenzen zu fördern und Gewalt zu verherrlichen. Wie ein roter Faden zieht sich die politische Debatte um die Band ob nun rechts oder nicht durch ihre Geschichte. Damals gab es große szeneinterne Diskussionen um die Band, vor allem um die "Nazivergangenheit" des Sängers Philipp Burgers, heute diskutieren auch große Medien mit wie die kac Zeitung Bild, der Spiegel und sonstige "Größen" der Medienlandschaft.

Die Süd Tiroler Band Frei.Wild, sie sind also Italiener, gibt es bereits seit September des Jahres 2001. Sie entstand rund um den Frontman und Sänger Philipp Burger. Weitere Mitglieder der Band sind Jochen Gargitter, Christian Fohrer und Jonas Notdurfter. Bei Burger fängt ein Großteil der Kritik bereits an, er war zuvor Mitglied der Band Kaiserjäger diese Gruppe war Anfang der 2000er Jahre in Südtirol und Österreich aktiv und verbreitete durchaus fragwürdiges Gedankengut in Texten wie:

die wandern bald bei uns ein, dann werden wir hier die Ausländer sein, dann denkt ihr zurück wovor wir euch heute warnen […] Ich hasse diese ganze Gesellschaft, diese Neger und Yugos, werden sesshaft, doch den größten Teil der Schuld trägt numal ihr, weshalb hab’n wir auch dieses Gesindel hier!“ (Text 13 Jahre alt)

Die Band gab es nicht lange, nach einer Schlägerei zwischen zwei rechtsextremen Gruppierungen während eines Konzertes im Februar 2001 löste sie sich wieder auf. Sie veröffentlichten nur einen Tonträger mit sehr fragwürdigem Layout. Burger war zu dieser Zeit 18 Jahre alt, er behauptet auch das Cover der Kaiserjägerveröffentlichung wäre ein anderes gewesen, auf dem Frontsoldaten zu sehen sind, welches nun "besser" ist... Nun ja, sind beide Scheiße. Zudem Mitglied der Kaiserjäger war Jogl, welcher heute der Deutschrockband "Unantastbar" angehört.  (Ebenfalls eine Deutschrockband aus Süd Tirol der ebenfalls nachgesagt wird, sie sei rechts). Philipp Burger rechtfertigte die Band Kaiserjäger später in einem durchaus lesenswerten Interview leider etwas unglücklich und wässrig wie folgt:

Sie waren Sänger der Band „Kaiserjäger“. War das eine Naziband, wie es auf zahlreichen Seiten im Internet nachzulesen ist?

Burger: Nein, das war keine Naziband, sondern eine Band von drei Jugendlichen, die darin ein dreiviertel Jahr lang Akkorde geübt hat. Es ging um Liebe, Freundschaft und Alkohol.

Diese Antwort wird von Frei.Wild Gegnern gern als "dumme Ausrede" hingestellt, dass Burger in dem gleichen Artikel mehrfach zugibt zu dieser Zeit ein Skinhead mit rechtsextremen Gedankengut gewesen zu sein findet keine Erwähnung in den Anti Frei.Wild Schriften. Gleich zu Anfang heißt es in dem Interview:

Herr Burger, auf zahlreichen Seiten im Internet wird Freiwild als rechtslastig beschuldigt. Sind Sie ein Nazi? Waren Sie einer?

Burger: Nein, ich bin kein Nazi. Ich verachte Nazis aufs Tiefste. Die Geschichte zeigt doch, dass ich da richtig liege. In meinem Empfinden als Mensch sollte das auch ein Selbstverständnis sein. Richtig ist, dass ich in meiner Jugend ein Skinhead und patriotisch war. Patriotisch bin ich auch heute noch. Wir Südtiroler haben aber ein anderes Heimatgefühl als die Deutschen. Das Wort Heimat hat in unseren Ohren einfach einen anderen Klang. Wie in sämtlichen Ländern der restlichen Welt.

Im September 2001 gründeten sich Frei.Wild. Kaum beachtet produzierten sie im Jahr 2002 ihr erstes Album "Eines Tages", im Jahr 2003 ihr zweites Album "Wo die Sonne wieder lacht" auf dem auch das umstrittene und viel kritisierte Lied "Südtirol" zu finden ist, dieser Song sei angeblich noch aus Kaiserjäger Zeiten, dort heißt es unter anderem:

Südtirol, wir tragen deine Fahne,
denn du bist das schönste Land der Welt,
Südtirol, sind stolze Söhne von dir,
unser Heimatland, wir geben dich niemals her.
Südtirol, deinen Brüdern entrissen,
schreit es hinaus, dass es alle wissen,
Südtirol, du bist noch nicht verloren,
in der Hölle sollen deine Feinde schmoren.

So zieht sich die Kritik über die Jahre aus linken Kreisen, u.a. wird angeprangert, dass Frei.Wild Songs auch immer wieder auf rechtsextremen Samplern zu finden sind unter anderem auf zwei Samplern der Reihe "NS-Sampler" Reihe welche aber privat zusammengestellt werden, die Band hat keinerlei Einfluss darauf gehabt, ob sie darauf erscheint. Immer wird Gewaltbereitschaft in Song Texten und rechtslastiger völkischer Nationalismus kritisiert. In dem Song und Video von "Halt Deine Schnauze", erschienen 2008 wird die Gewalt kritisiert, die hier angeblich legitimiert und in den Vordergrund gestellt wird, ausgelassen wird hier, wohl wissentlich, dass das KEIN offizielles Frei.Wild Video ist sondern wie eben die Nazi Sampler auch privat erstellt wurde.



In dem Song "Wahre Werte" aus dem Jahr 2010 heißt es u.a. :

Da, wo wir leben, da wo wir stehen
Ist unser Erbe, liegt unser Segen
Heimat heißt Volk, Traditionen und Sprache
Für uns Minderheiten eine Herzenssache
Das, was ich meine und jetzt werft, ruhig Steine
Wir sind von keinem Menschen die Feinde
Wir sind verpflichtet, dies zu bewahren
Unser Tirol gibt`s seit 1200 Jahren

Wo soll das hinführen, wie weit mit uns gehen
Selbst ein Baum, ohne Wurzeln kann nicht bestehen
Wann hört ihr auf, eure Heimat zu hassen
Wenn ihr euch Ihrer schämt, dann könnt ihr sie doch verlassen
Du kannst dich nicht drücken, auf dein Land zu schauen
Denn deine Kinder werden später darauf bauen
Sprache, Brauchtum und Glaube sind Werte der Heimat
Ohne sie gehen wir unter, stirbt unser kleines Volk


Natürlich sind dies patriotische Textzeilen, jedoch darf man sie nicht aus dem Kontext gerissen betrachten. Die deutschstämmigen Süd Tiroler haben ein anderes Heimatbewusstsein und ein anderes Heimatverständnis als manch schuldbewusster, reumütiger Deutscher der die Last des zweiten Weltkrieges immer noch nicht abwerfen kann und hinter der Verteidigung von "Werten" und eigener Kultur gleich einen KZ geprägten Führerstaat vermutet.

Ein weiterer Angriffspunkt der Frei.Wild Gegner ist der Beitritt Burgers im Jahr 2008 in die bürgerlich-rechte Süd Tiroler Partei "die freiheitlichen" die eine Abspaltung Süd Tirols von Italien befürwortet und kriminelle Ausländer ausweisen möchte, vergleichbar ist diese Partei vielleicht mit der deutschen Gruppierung "pro NRW", hier ein Auszug aus dem Parteiprogramm "der freiheitlichen" von 2008:


1. Südtirol zuerst! Einwanderung stoppen, Heimat schützen! Sofortige Ausweisung von ausländischen Straftätern und illegalen Zuwanderern! Vernünftige und ordentliche Einwanderungsregelung!
im Jahr 2008
2. Europaregion Tirol! Aufrechterhaltung des ethnischen Proporzes! Stärkung der Tiroler Identität!
3. Mit der Jugend reden statt über sie schimpfen! Keine Gnade für Kinderschänder und Drogenhändler! Wählen ab 16 auf Gemeindeebene! Keine Benachteiligung der Jugend bei Sozialleistungen!
4. Schutz der Natur, Schutz der Umwelt! Förderung alternativer Energiequellen! Erhalt der historisch gewachsenen Dörfer!
5. NEIN zum EU-Beitritt der Türkei! Schutz einer Islamisierung Südtirols und Europas! NEIN zu Moscheen! Erhalt der abendländischen Identität, welche das Fundament unserer Gesellschaft darstellt!



Burger nahm nur an 2 Veranstaltungen "der freiheitlichen" teil in denen es um kommunale Belange ging, er hat nie einen Mitgliederantrag unterschrieben, auch sollte die Band Frei.Wild auf einer parteiinternen Veranstaltung, der "freiheitlichen Rocknacht" auftreten, Frei.Wild wurde diese Veranstaltung als "normales Rockfestival" schmackhaft gemacht, eben "zufällig" durch junge Mitglieder "der freiheitlichen" organisiert wurde.
Das war selbst vielen Fans und dem damaligen Label "Bandworm Records" zuviel. Das Magdeburger Label, welches Bands, die oft aus linken Kreisen als "Grauzone" diffamiert werden, vertreibt, z.B. Perkele, Rotz & Wasser und bis vor kurzem auch Kärbholz und Unantastbar, schmiss Frei.Wild kurzerhand aus dem Programm und löschte umgehend alle Artikel aus dem Katalog. Aufgrund des Drucks der Fans und des Managements von Frei.Wild distanzierte Burger sich (schon vor Rausschmiss durch das Label) von der Partei und bergündete den ganzen Vorgang folgendermaßen: 

"Es sei gesagt, dass ich (Burger Philipp) im Sommer in die Bezirksgruppe Eisacktal (Brixen) der Freiheilichen Südtirol gewählt worden bin. Ihr werdet euch denken, verdammt, was hat Philipp da verloren, wo er sich doch immer von Politik distanziert hat und immer eine klare Line in dieser Sache gefahren ist.
Stimmt, was die Band betrifft, war das auch immer so und was meine Freizeit bis dahin anging, war es auch so. Warum ich mich zu diesem Schritt entschlossen habe, war einzig und allein die Tatsache, dass in Brixen in Sachen Nachtleben grundlegende Veränderungen angesagt waren und man, nur weil man Musiker ist, nicht jedes Mal und überall tatenlos zusehen muss. Es kann nicht sein, dass fast jedes Wochenende gewalttätige Übergriffe ausländischer Gangs auf einheimische Jugendliche begangen werden, wie das in Brixen der Fall ist. Dieses Problem gab es vor 5 Jahren in Brixen noch nicht und somit bestand kein Handlungsbedarf. Als jedoch dieses Jahr der hochschwangeren Freundin meines Kumpels von diesen oben genannten Personen grundlos und vor mehreren Zeugen mehrmals gegen den Bauch getreten wurde, zwei meiner Kumpels, die eingreifen wollten, noch Brutaleres widerfahren ist, wandte ich mich im Auftrag dieser Kollegen an den Obmann dieser Partei, um ihm von dieser Sache zu berichten. Nach mehreren Treffen mit ihm wegen dieser Problematik schloss ich mich dieser Sache an, war er doch auch der Einzige, der diese Vorfälle auch an die Öffentlichkeit brachte.”

Solche Überfälle gibt es in Brixen, wie überall anders leider auch, wirklich, ob das als Argument ausreicht sich einer solchen Partei anzuschließen sei einmal dahin gestellt. Zu seinem Austritt sagte Burger folgendes:

"habe auch das Amt niedergelegt, aber nicht etwa deswegen, weil ich Schuldgefühle habe oder mit dem Parteiprogramm nicht einverstanden wäre, soviel ist sicher ..."

Dieses Posting nutzte die Plattform laut gegen Nazis.de um Burger zu Unterstellen er habe die Mitgliedschaft nur niedergelegt um dem Vorankommen der Band nicht zu schaden und nicht weil er wirklich "nachgedacht" hätte. In einem Interview auf laut.de stellt sich die Sache wesentlich differenzierter da, dort äußert Burger sich wie folgt: 

"Dennoch warst du vor einiger Zeit Mitglied in der Partei Die Freiheitlichen, was euch einige Probleme mit eurem Fanclub eingebracht hat.

Oje, ja, das war so ein Scheiß. Den Schuh muss ich mir anziehen, das war ein ziemlicher Schwachsinn, den ich da recht blauäugig angegangen bin. Als ich das erste Mal mit dieser Partei zu tun hatte, ging es um ganz normale, kommunale Fragen. Die Gemeinde hat Geld rausgefeuert für alle möglichen, unsinnigen Investitionen, aber für Dinge, wie zum Beispiel Schulwege von Kindern entsprechend zu beleuchten oder Nachtbusse für Jugendliche und ähnliches, da wurde dann gespart. Die Freiheitlichen haben sich eben um genau diese Sachen gekümmert. Der Vorsitzende ist dann mal zu mir gekommen und hat mich gefragt, ob ich sowas nicht auch unterstützen will. Ich war – ungelogen – ein einziges Mal bei einer Sitzung, bei der über Katzenaugen und Schulbusschilder gelabert wurde. Mehr wurde da nicht diskutiert und das war mir zu wenig, weswegen ich mich mit denen auch nicht weiter beschäftigt habe.
Man sollte dabei eigentlich auch wissen, dass Die Freiheitlichen in Südtirol sich schon seit Jahren von der österreichischen Mutterpartei losgesagt hatten, weil sie den ganzen Scheiß mit Jörg Haider nicht unterstützen wollten. Man kann Die Freiheitlichen auch nicht mit den ganzen rechten Parteien wie NPD und wie sie alle heißen in Deutschland vergleichen, auch wenn ihre Ziele und Wege alles andere als toll sind.
Wie konnte sich das dann so hochschaukeln?
Hah, das ist ne ganz einfache Geschichte. Der Zeitpunkt war denkbar beschissen. Es war kurz vor den Wahlen, als ich da bei der Sitzung war. Wir hatten etwa einen Monat zuvor schon von einem Parteimitglied die Anfrage bekommen, ob wir nicht auf einem Konzert irgendwo spielen wollten. Worauf wir geantwortet haben, dass wir das nur machen, wenn das kein von einer Partei organisiertes Konzert ist und wenn da nirgendwo irgendwas von irgendeiner Partei drauf steht. Wer das letztendlich organisiert, war uns egal, Hauptsache es hatte nichts mit irgendwelchen Parteien zu tun und es war alles ordnungsgemäß angemeldet. Das wurde uns so zugesichert und das Ende vom Lied war, dass auf den Plakaten letztendlich doch das Zeichen der FJ, der Freiheitlichen Jugend zu finden war. Ein paar Südtiroler haben das Plakat dann ins Forum gestellt und auf einmal war die Hölle los und wir galten als Sympathisanten und Parteimitglieder der Freiheitlichen.
Die größte Zeitung in Südtirol gehört der Südtiroler Volkspartei und für die war das ein gefundenes Fressen. Die wollten auf unserem Rücken die anderen Partei und auch uns in den Dreck ziehen, was letzten Endes nicht funktioniert hat. Sie haben weder uns kaputt gemacht, noch den Wahlausgang verändert.
Ich war halt der Vollidiot, der nicht abschätzen konnte, welche Kreise das alles ziehen kann. Da sind ein paar Komponenten zusammen gekommen und auf einmal war das ein großes Thema, wo eigentlich gar nichts war. Ich lass mir aber beim besten Willen nicht nachsagen, dass ich irgendwo politisch aktiv gewesen wäre, nur weil ich ein paar Ideen in meiner Gemeinde unterstützen wollte.
Stimmt es denn, dass wegen dieser Angelegenheit der halbe Fanclub flöten gegangen ist?
Nein, ach was. Unser Manager hat uns damals verlassen, aber das lag weiß Gott nicht nur an dieser Sache, sondern viel mehr daran, dass er schon seit Jahren mit der Zeiteinteilung nicht mehr hinterher kam. Frei.Wild sind unglaublich schnell gewachsen und das Management hat immer mehr Zeit beansprucht, die er schlicht und ergreifend nicht hatte. Er war noch Vollzeit beschäftigt und konnte das nebenher einfach nicht mehr stemmen. Und zu behaupten, dass er wegen dieser Aktion gegangen wäre – er war als Manager schließlich derjenige, der diesen Vertrag damals unterschrieben hatte (lacht). Mittlerweile ist er auch wieder bei uns dabei, zwar nicht mehr als Manager, aber er ist wieder Teil des Teams. Aber ansonsten, wer ist denn noch gegangen, mal überlegen. Wenn du mich jetzt so fragst, dann ist eigentlich jeder, der Teil der Crew und zwischenzeitlich weg war, wieder mit dabei. Mehr als ein Sturm im Wasserglas, war das eigentlich nicht."

Auch danach gab es immer wieder szeneinternen Ärger, nach dem Rausschmiss durch Bandworm gründeten die Frei.Wildler ihr eigenes Label "Rookies & Kings"Im Jahr 2009 schon sehr umstritten in linken Kreisen griff Frei.Wild dem linken Punkerlabel  "Nix Gut" unter die Arme und ließ "Nix Gut" das Frei.Wild Merchandise drucken, das Label Nix Gut sah sich harten Vorwürfen aus den eigenen Reihen gegenüber, u.a. kündigte das Label "Sunny bastards" die Zusammenarbeit. Nix gut äußerte sich dazu wie folgt:

"...zu Deiner Frage aus der Gerüchteküche kann ich dir bestätigen, dass wir Frei.Wild Shirts drucken. Wir arbeiten seit langem gut mit Andy Müller von der EL Rock Nacht zusammen, der momentan den Merchandise für Frei.Wild macht.
Im Sommer hatten wir in unserer Druckwerkstatt einen massiven Auftragsengpass und standen davor ein paar unserer überwiegend behinderten Mitarbeiter entlassen zu müssen, was diesen Menschen wieder jede Zukunftsperspektive beraubt hätte.
Da hat mir Andy Müller angeboten die Frei.Wild Sachen zu drucken.
Zuerst habe ich dankend abgelehnt. Wir haben uns dann aber mit dem Thema weiter und sehr intensiv beschäftigt und sind zu der Überzeugung gekommen das Frei.Wild so wie sie momentan auftreten keine Rechten Tendenzen fördert.
Das der Sänger von Frei.Wild mit seinen Aktivitäten in der tiroler Partei „Die Freiheitlichen“, die wir persönlich ähnlich angesiedelt sehen wie die Republikaner in Deutschland, die Grenze klar überschritten hatte, steht auch für uns außer Diskussion.
Inzwischen distanzieren sich Frei.Wild öffentlich eindeutig gegen Rechts und jegliche Form von Extremismus, dass sowohl auf ihren CD´s, auf Konzerten durch klare Ansagen und durch eine Security die auf rechte Tendenzen fast schon überempfindlich reagiert. Ich war selber auf zwei Konzerten und kann aus eigener Erfahrung sagen das jegliche Personen die sich rechts outen mehr als unerwünscht waren. Somit macht Frei.Wild auf jedenfall in der Richtung zur Zeit mehr als manch andere "unpolitische" Oi Band.
Das das ganze natürlich alles wieder auf eine Image Kampagne reduziert werden wird ist uns auch klar, deshalb haben wir seither versucht nicht direkt mit Frei.Wild in Zusammenhang zu kommen da wir nicht für eine Image Kampagne missbraucht werden wollen, was von Seiten Frei.Wilds auch nie versucht wurde.
Ich weiß auch das es viele freuen wird das Thema öffentlich breitzutreten, allerdings denke ich, dass es den meisten um Ihre eigenen persönliche Interessen geht als um die Sache an sich.
Wir behalten die Band Frei.Wild weiterhin im Auge und sollte die Band wider erwarten doch rechtes Gedankengut äußern und Ihre Distanzierung zum rechten Lager rückgängig machen, wäre eine weiter Zusammenarbeit nicht mehr Möglich und würde meiner Einschätzung nach auch das sichere Aus bedeuten.
Das Thema "unpolitisch-Rechtsoffene Bands" ist meiner Meinung nach nicht mit eine schwarz/weiß Denken beizukommen, da es viele Meinungen und Ansätze gibt die alle Ihre gewisse Logik haben. Ich würde sogar eher sagen das Krawallbrüder die kritischere Band sind als Frei.Wild und das obwohl wir Krawallbrüder verkaufen und Frei.Wild nicht.
Ich bin der Meinung das Bands wie Krawallbrüder, wenn man nicht mit ihnen zusammenarbeitet und sie abstempelt somit zwangsläufig in die rechte Ecke drückt. Wenn man auf Zusammenarbeit aus ist und es funktioniert wird die Bindung zur "linken" Szene fester und die Bands schotten sich nach rechts ab um die linken Fans nicht zu verkraulen. Natürlich darf dadurch in keinster Weise rechtes Gedankengut gefördert werden. Aber wenn die Bands dadurch gezwungen werden sich gegen rechts zu positionieren und selbst Krawallbrüder inzwischen gegen Nazis Logos auf Ihren Flyern haben ist das meiner Meinung nach auch ein wichtiger Schritt um rechte Tendenzen in der Szene zu vermeiden. Ob ich dadurch wirklich das Gedankengut in den Köpfen der Band ändern kann weiß ich nicht, ich kann dir wenn ich ehrlich bin auch nicht garantieren das sie nicht rechts denken, aber sie werden so gezwungen dagegen zu sein was zur Folge hat, dass vor allem die jungen neuen Fans die sich noch orientieren, somit in die richtige Richtung geschoben werden.
Natürlich hat auch diese Theorie Ihre Fehler, denn ich denke den perfekten Weg gibt es nicht, aber ich denke das eine öffentliche Diskussion die nicht auf schwarz und weiß reduziert wird der Szene gut tun würde.
Nichts desto trotz bin ich und bleibe ich überzeugter Antifaschist.
Gruß Andy
Rebel Products"

Heute ist auf den Nix-Gut seiten kein Hinweis zu Frei.Wild mehr zu finden. Es werden auch keine Artikel vertrieben.

Ein weiterer Vorwurf von Frei.Wild Kritikern ist die angebliche Duldung rechter Fans auf ihren Konzerten, so gab es im Dezember 2011 nach einem Frei.Wild Konzert in Dresden die Meldung  eine 45 Jahre alte Kenianerin sei von mehreren Männern am frühen Morgen an einer Tankstelle wegen ihrer Hautfarbe attackiert worden. Sie wurde geschlagen, bespuckt und zu Fall gebracht. Besucher der Tankstelle halfen der Frau und schlugen die Täter in die Flucht, nach ihren Aussagen waren die Schläger "vermutlich Besucher des Konzertes der Gruppe Frei.Wild". Auch das Heranziehen des Arguments, Anhänger der Gruppe Frei.Wild wären in rechtsextremen Strukturen aktiv wird oft rangeholt. Beweise sind Bilder wie das hier zu sehende. Ein rechter Aktivist mit Frei.Wild Schal auf einer Demo in Magdeburg im Januar diesen Jahres. 
Keine Band kann ganz verhindern politische Wirrköpfe auf ihren Konzerten zu haben und die Frei.Wild Security geht auf jedem Konzert konsequent gegen jeden - ersichtlichen - Extremismus vor. Sollten die Angreifer der Frau tatsächlich auf dem Frei.Wild Konzert gewesen sein, war dies sicher absolut nicht im Interesse der Band, sie ist auch nicht für das Verhalten einzelner nach einer Veranstaltung verantwortlich zu machen und so tragisch dieser Vorfall auch ist, ist Frei.Wild der falsche Sündenbock. Das Argument der rechten Konzertbesucher wird bei vielen Bands herangezogen um sie ins rechte Licht zu (d)rücken. Einige Beispiele dafür sind die Broilers, Stomper 98, die Krawallbrüder, Oxo 86 usw. alles Gruppen die sich klar gegen Extremismus positionieren, deren Texte leider teilweise Missbrauchspotenzial durch Rechte beinhalten und somit nicht immer auszuschließen ist das diese Idioten die Konzerte besuchen und die Bands für ihre Zwecke missbrauchen, den Bands bleibt nicht viel mehr als sich (immer mal wieder) zu distanzieren und die Security wachsam sein zu lassen. Sich deshalb zu verändern halte ich für falsch, denn so würde man den Rechten Raum geben. Auch sollte man folgendes Statement Burgers heranziehen um die Texte der Band Frei.Wild besser zu verstehen, erschienen ist es kürzlich. 

"Aber du musst einfach auch bedenken: Wir sind keine Deutschen! Wir sind Südtiroler. Wir sind dort aufgewachsen und die Heimatliebe, die ist dort allgegenwärtig. Dort hat keiner ein Problem mit unseren Texten, die verstehen, um was es uns geht. Wenn dort ein Feiertag ist, dann wird da die Tiroler Flagge vors Haus gehängt und zwar überall. Die haben da auch lauter Vereine, die das hegen und pflegen und diese Verbundenheit zu Südtirol auch erhalten wollen. Wir sind in diesem Umfeld aufgewachsen und sprechen aus unserer Sicht als Südtiroler, nicht als Deutscher. Das verstehen einige anscheinend nicht. Da muss ich doch nicht andauernd Rücksicht darauf nehmen, dass man als Deutscher keinen Nationalstolz entwickeln oder zeigen darf, weil man sofort als Nazi beschimpft wird. Das darf man als Deutscher immer nur während der EM oder WM. Ich weiß, dass das viele Leute provoziert, aber das sind halt Sachen, die uns wichtig sind. Meine Fresse, das ist Rockmusik, da sollte etwas Provokation schon erlaubt sein. Wenn nicht, dann spielen wir am Ende alle Walzer, aber dazu sind wir zu schlecht an den Instrumenten (lacht).

Letztendlich nervt mich das aber schon an, auch wenn da immer Vergleiche mit dem Onkelz gezogen werden. Wer sich ein wenig mit uns beschäftigt, der wird feststellen, dass Frei.Wild immer eine Deutschrock Band waren. Wir hatten nie irgendwas mit Rechtsrock zu tun. Das war allein ich, der noch vor Frei.Wild in jungen Jahren in einer Nazi-Band war. Zwischen der Band und Frei.Wild lag aber noch über ein Jahr. Und wenn ich mental tatsächlich so drauf wäre, wie man mir das gerne nachsagt, dann hätten die anderen drei Jungs hier überhaupt keine Band mit mir gegründet."

Wahre Worte eines Menschen mit durchaus dunkler Vergangenheit, doch bleibt zu bedenken wo er aufgewachsen ist und wie dort die Uhren nun einmal ticken - Süd Tirol ist nicht Kreuzberg oder die Sternschanze und das Umfeld prägt einen nun einmal. Doch Kritiker meiden diese Auseinandersetzung und suchen sich immer passende Happen aus um ihren Thesen Nachdruck zu verleihen und so hagelt es vor jedem Auftritt offene Briefe irgendwelcher Initiativen oder sogar von Parteien (die die Kunstfreiheit ja eigentlich schätzen sollten) wie kürzlich durch die Grünen (die sich schon öfter gegen Frei.Wild Auftritte positionierten aus oben geschilderter Argumentation heraus). Die Arnsteiner Grünen-Landtagsabgeordnete Simone Tolle schrieb einen offenen Brief an den Betreiber des Eventzentrums Geiselwind, zu dem anstehenden Konzert, sie zittiert dort einige Textzeilen, die gleichen wie immer und einen Extremismusforscher der darin klar "völkisch nationales Gedankengut" erkennt und versucht auf der Anti-Frei.Wild Welle einige Wählerstimmen abzugreifen, sie fordert natürlich eine Absage des Konzertes als Zeichen gegen Rassismus. Schließlich ist es ja gerade in und geradezu gesellschaftlich notwendig gegen Frei.Wild zu sein nachdem die Künstler Mia und Kraftklub Abstand von ihrer Echo Nominierung, welcher am 21.März diesen Jahres verliehen wurde, nahmen. Sie waren gemeinsam mit Frei.Wild und anderen Gruppen in der Kategorie "Rock/Alternative deutsch" nominiert. Die Nominierungen entstehen ausschließlich durch den Verkauf von Tonträgern. Bereits 2011, als es kritisierte Lieder und die Vergangenheit Burgers bereits gab, war Frei.Wild schon einmal in der gleichen Kategorie nominiert ohne das es auch nur ansatzweise vergleichbare Kritik gegeben hätte, sie gingen damals leer aus. Dieses Mal war es anders in  Mias Statement heißt es:

"Wir haben uns heute sehr, aber leider auch nur sehr kurz über unsere Echo-Nominierung gefreut, da unter den aktuell Nominierten mit Frei.Wild eine Band genannt wird, deren Weltbild wir zum Kotzen finden. Es mag nicht in unserer Hand liegen, welche Künstler für einen Echo nominiert werden, aber es liegt in unserer Hand, von unserer Nominierung dankend Abstand zu nehmen."

Kraftklub äußerte

"Wir haben unsere Plattenfirma gebeten, dafür zu sorgen, daß
unsere Nominierung für den Echo in der Kategorie "Rock/Alternativ National"
zurückgezogen wird. 

Wir möchten nicht weiter in einer solchen Reihe genannt werden.

Obwohl wir uns gefreut haben zusammen mit Mia., Die Toten Hosen, Unheilig, und Die Ärzte nominiert gewesen
zu sein. Schade um die schöne Aftershowparty…"


Frei.Wild wurde aufgund der Proteste wieder ausgeladen. Daraufhin reagierten viele Frei.Wild Anhänger in den Kommentaren teils heftig und kritisierten den Ausstieg der Bands als "memmenhaft" und durch "Neid" begünstigt. Die Band unternimmt auch viel um sich gegen Rechtsextremismus bzw. Extremismus im allgemeinen zu distanzieren. Auch organisierten Anhänger und Frei.Wild selbst Widerstand und demonstrierten vor der Echo-Verleihung gegen Rassismus und setzte ein klares eigentlich unmissverständliches Zeichen: 


Frei.Wild Fans gegen rechts am Rande der Echoverleihung. Es gibt Shirts, Metal Pins, Fahnen, Statements und Lieder der Band gegen Rechtsextremismus, dies ist mehr als viele andere Bands gegen rechts unternehmen. Zudem gibt seit Gründung der Band auch immer wieder Textpassagen gegen Rechts (und links) Extremismus. 

Schwarz & Weiß:



Diktatur, Demokratie, 
Kommunismus und Anarchie, 
schwarz oder weiß, 
hell oder dunkel, 
es ist die Vielseitigkeit, die diese Welt ausmacht

Meer oder Gipfel,
schön oder hässlich,
heiߟ oder kalt,
Liebe oder Gewalt,
gibt es auch hier festen Frieden,
andere werden weiter, werden weiter Krieg spielen.
Ref.: Doch wie heißt es noch so schön,
Gegensätze ziehen sich an,
alles gleicht sich etwas aus,
und aus Krieg wird Toleranz,
ja, selbst die Splitter eines Knochens
wachsen zusammen, werden eins, werden eins
                                                      Und sind ganz,

Land der Vollidioten: 

Das ist das Land der Vollidioten,
die denken, Heimatliebe ist gleich Staatsverrat.
Wir sind keine Neonazis und keine Anarchisten,
wir sind einfach gleich wie Ihr .. von hier.
Wir haben immer gesagt,
dass wir das Land hier furchtbar lieben,
Balsam für die Seele,
wie wir euch damit provozieren.
Ihr seid dumm, dumm und naiv,
wenn Ihr denkt, Heimatliebe ist gleich Politik.

oder in ihrem Lied "Schlauer als der Rest"




Oder in Ihrem Statement zu Extremismus, welches zwar schon seit Jahren online ist aber von Kritikern nie Erwähnung findet. Widerstand von Frei.Wild Fans gegen die Vorwürfe einer rechten Band zu huldigen regt sich auch in der Facebook Gruppe Frei.Wild Fans gegen Extremismus. Auch bei ihrem letzten Konzert in Aurich (Ostfriesland) regte sich Widerstand gegen den Auftritt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderte in einem offenen Brief die Absage des Konzerts in der Auricher Sparkassenarena. Die Veranstalter lehtnen dies ab. Auch in diesem Brief werden Textzeilen aus dem Kontext gerissen und der Band unterstellt aufgrund ihres Auftrittes könne es zu "gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen". Dieser "Widerstand" es sogar in die Taz geschafft. Das ausverkaufte Konzert fand wie geplant statt - ohne Auseinandersetzungen aber mit kleiner Gegendemo. Ob Frei.Wild noch einmal dort spielen wird/darf ist aber unklar aber das interessiert die Frei.Wildler wahrscheinlich herzlich wenig. Sie haben geschafft, wovon die meisten Kritiker nur träumen und veröffentlichten vor kurzem ihr Album "Feinde deiner Feinde" und erhielten dafür prompt die goldene Schallplatte. in dem Lied "Schlagzeiln groß, - Hirn zu klein" machen sie eine klare (weitere) Ansage an die mediale Hetze und Nazivorwürfe. 



Desweiteren haben sie einen Blog ins Leben gerufen "Die Macht der Medien", dort werden sowohl positive als auch negative Presseberichte zur Diskussion gestellt, zu dem nimmt Frei.Wild Stellung zu negativer Berichterstattung und kommentiert diese ausführlich. Mehr Transparenz geht nicht, dort kann man auch Fragen an die Band stellen. Und nun, gerade passend zur Debatte kündigen sie auf ihrer offiziellen Homepage eine Pause auf unbestimmte Zeit an, sie werden wieder kommen das lassen sie außer Frage, wann jedoch bleibt erst einmal offen, das vorerst letzte Konzert wird am 28.12.2013 in der Frankfurter Festhalle stattfinden. Kommt die Pause vielleicht geplant? Jetzt wo es soviel "Stress" bei vielen Konzerten gibt? Warten die Jungs ab bis das Thema zu den Akten gelegt wurde um dann mit einem neuen Album erneut die Charts zu stürmen. Wer weiß das schon, da kann man viel spekulieren.

Fazit: Sicher, gibt es Kritik würdige Textzeilen der Band Frei.Wild, sicher gibt es auch einige berechtigte (und beantwortete) Fragen zur Vergangenheit Philipp Burgers. Mit beiden ist sich genug auseinander gesetzt worden. Frei.Wild unterstützt in seinem heutigem Auftreten in keiner Weise rechte Strukturen und versucht größtmöglichen Abstand dazu zu nehmen. Das die Band immer mal wieder, wie kürzlich durch die NPD, instrumentalisiert wird, liegt nicht in ihrer Verantwortung. Gegen Frei.Wild zu hetzen ist in geworden und entbehrt mittlerweile jeder sachlichen Grundlage. Ja, es gibt einige wenige rechte Fans der Band, Leute die so blöd eine Gruppe zu mögen, die Lieder gegen sie singt. Ja, Herr Burger hat sicherlich Fehler begangen, diese hat er bereut, erklärt und versucht sie nun wieder gut zu machen (z.B. durch eine Spendensammlung für die Kinderkrebshilfe). Wobei ihm sicherlich egal ist, aus welchem Land das krebserkrankte Kind stammt. In vielen Interviews haben sie sich nun erklärt und ein Satz Burgers ist bezogen auf ihre viel kritisierte "Heimatverbundenheit" besonders wichtig "Wir sind eben keine deutschen...". Hört weiter Deutschrock, hört weiter Frei.Wild und zeigt, dass ihr eben keine Neonazis seit und "Deutschrock" keine Plattform für rechtes Gedankengut ist..

Hier noch eine Doku zu Frei.Wild



Abschließend noch das Urteil zweier Fans:

"Hängt die albernen Banner (gegen Nazis - die Red.) ab, hört mit dem noch blödsinnigeren 'Nazis raus'-Gezetere auf. Es ist albern, unwürdig und 'Perlen vor die Säue'. Zieht euer Ding durch, stellt euch mit stolzgefüllter Brust vor das PC-Pack  spuckt ihnen ins Gesicht und wahrt eure Identität!" Und "Alter Sack" schreibt: "Obwohl schon 62 Jahre jung, habt ihr seit gestern einen neuen Fan. Gerade weil ich kein 'Nazi' bin, gefallen mir eure Texte ganz besonders."


Quellen:

http://www.frei-wild.net/

http://de.wikipedia.org/wiki/Frei.Wild

http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/Freiwild-Saenger-Ich-verachte-Nazis-aufs-Tiefste;art930,1810079

http://ueberhauptgarnix.blogspot.de/2012/11/die-band-freiwild-und-ihre-nazi.html

http://www.laut.de/Frei.Wild/Nazi-Vorwuerfe-gegen-Charts-Stuermer/27-10-2010

http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/neonazi-netz-vorlieben-warum-finden-nazis-%E2%80%9Efreiwild%E2%80%9C-gut-7713

http://www.dnn-online.de/web/dresden-nachrichten/detail/-/specific/Fremdenfeindlicher-ueberfall-auf-Kenianerin-in-Dresden-Cotta-Polizei-sucht-Zeugen-1668454287

http://www.focus.de/kultur/musik/frei-wild-frontmann-wehrt-sich-wir-wollen-keine-nazis-bei-unseren-konzerten_aid_955140.html

http://www.tolle-simone.de/Eigene_Dateien/13-03_offener_brief_mdl_tolle_und_duerr_frei.wild_geiselwind.pdf

http://www.miarockt.de/1/Homepage#/89/News

https://www.facebook.com/kraftklub/posts/10151453314944754

http://web.de/magazine/unterhaltung/musik/17212286-echo-kraftklub-mia-wild.html

http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/frei-wild-fans-demo-vor-echo-gala-article1656461.html

http://ostfriesland-noerdliches-emsland.dgb.de/presse/++co++26de4584-96f2-11e2-b532-00188b4dc422/@@index.html

http://www.taz.de/!113944/

http://www.alpen-flair.com/index.php/de/newsflair/86-meilenweit

http://www.metal-hammer.de/news/meldungen/article391003/frei-wild-und-fans-demonstrieren-leckt-uns-am-arsch.html

http://www.die-macht-der-medien.de/

http://www.jusos-odenwald.de/index.php?mod=content&page_id=8668&s=36958&menu=9

http://www.welt.de/kultur/pop/article114271297/Bei-der-NPD-mag-man-die-Songs-von-Frei-Wild.html

http://de-de.facebook.com/pages/FreiWildfans-gegen-Rechts/207752782637823

http://www.stern.de/kultur/musik/umstrittene-band-freiwild-saenger-reicht-kritikern-die-hand-1981839.html


Samstag, 6. April 2013

Frei.Wild - Feinde deiner Feinde

Lied vom neuen Album "Feinde deiner Feinde" welches ab 19.04.2013 erhältlich ist. Das Lied ist eine klare Antwort auf die neu entbrannte Frei.Wild Debatte um deren politische Ausrichtung.


Donnerstag, 28. März 2013

Anschlag auf Til Schweiger - das Bekennerschreiben

Nach dem Anschlag auf die Karre von Schweigers Freundin und sein Haus in Hamburg aufgrund seines Filmes "Schutzengel" schlägt weiterhin hohe Wellen. Eine ganze Nation empört sich über den "hinterhältigen Angriff" und alle die sich wichtig nehmen ob gefragt oder eben nicht geben ihren Senf dazu und bekunden Solidarität zu Til Schweiger (49). 

Unbekannte schleuderten in der Nacht zu Montag 6 Farbbeutel gegen Schweigers Haus, zudem zündeten sie den Mini Cooper seiner Freundin Svenja Holtmann (26) an, gegen 3 Uhr in der Nacht bemerkte ein Passant das brennende Auto und alarmierte die Polizei. In dem Haus bzw. dem Auto befanden sich keine Personen, Schweiger und seine Freundin befanden sich zur Tatzeit im Urlaub.

Hier das ungekürzte Bekennerschreiben:

Auto von Schweigers Freundin
„Til Schweiger, you're not welcome!
-Adresse-
Zwei Wochen nach der Ausstrahlung des ersten Schweiger Hamburg Tatorts "Willkommen in Hamburg" (Schweiger in der Rolle eines "coolen" Ex-SEK-Komissars) wurde sein Anwesen mit "krimineller" Energie heimgesucht. Das Millionenobjekt in Nachbarschaft
zur Führungsakademie der Bundeswehr im noblen Nienstedten, wo sich ehemalige Bürgermeister, Manager und Militärs gute Nacht sagen, war Ziel von Farbflaschen.

Falls Schweigers Protzmercedes oder andere dem Grundstück zuzuordnenden Fahrzeuge zur Verfügung standen, gab's einen Vorgeschmack auf den nächsten Hamburg Tatort über
Wagensport: "Feuer über Nienstedten".

"Wir dürfen nie vergessen, was unsere Soldaten im Kampfeinsatz für uns tun. Ich widme meinen Film "Schutzengel" diesen Frauen und Männern. Danke."
Mit diesen Worten endete eine dreiteilige Artikelserie von Schweiger, die in der Bildzeitung im September 2012 unter dem Titel "Til Schweigers Afghanistan-Tagebuch"
veröffentlicht wurde. Hier schilderte der Schauspieler seine Erlebnisse und Eindrücke bei den Bundeswehrtruppen in Afghanistan, wo er als Vorabpremiere seinen Kinofilm "Schutzengel" vor 700 Soldat_innen in Mazar-I-Scharif vorstellte.
Die zentrale Botschaft dieses selbst für profilneurotische Schauspieler_innen und Kulturschaffende vom Schlage Til Schweigers eher ungewöhnlichen Vorgehens lautete:
Voller Dankbarkeit und Respekt gilt es sich hinter die deutsche Armee zu stellen und ihre Kampfeinsätze zu unterstützen. Im Kontext der Auseinandersetzung über die kulturelle Hegemonie bezüglich deutscher Militäreinsätze zwischen Kriegsbefürworter_innen und Kriegsgegner_innen gab es einige ähnliche Beispiele: die Livetalkshow der Guttenbergs mit Kerner in Afghanistan, die Umschreibung des Klassikers "There is a house in New Orleans" in "Da steht ein Haus im Kosovo" von Gunter Gabriel, das gehäufte Auftauchen von ehemaligen Afghanistan Soldat_innen in Fernseh- und Filmproduktionen, mal als traumatisierte Opfer, mal als Elitesoldatenheld.

Im Film "Schutzengel", Produktion, Regie und Hauptrolle Schweiger, spielt er einen vormaligen KSK-Kämpfer und Afghanistanveteranen, der eine Mordzeugin vor ihren
Verfolgern schützt.

Deutsche Kriegseinsätze mit allen ihren Folgen sollen als normal und gerecht empfunden und akzeptiert werden. Allerdings fanden die Opfer der deutschen Truppen, wie die über 140 durch einen Luftangriff Ermordeten am Kundusfluss (der befehlshabende Offizier ist kürzlich zum General befördert worden) keine Erwähnung in der Artikelserie. Dafür aber Bundeswehrlazarette, in denen sich Ärzt_innen fürsorglich um durch Sprengfallen verletzte Zivilist_innen sorgten. Abgerundet wurden die Tagebucheintragungen von unfreiwillig komischen Beschreibungen des Besuches eines Ehrenmals für die "Gefallen": "Der Wind pfeift, die Fahnen aller ISAF-Nationen flattern hart. Es ist eine kanz komische traurige Atmosphäre. Ich kämpfe mit den Tränen." Und dem Mäkeln über das schlechte Essen: "Das Essen ist beschissen, Herr Verteidigungsminister, nur Nudeln, Kartoffeln und Reis."
Diese Kritik nahm ihm De Maiziére aber nicht krumm und umarmte ihn herzlich bei der Filmpremiere in Berlin.
Krieg beginnt hier, hier wird er kulturell eingebettet und legitimiert und hier wird er auch in Zukunft angegriffen.

- Den antimilitaristischen Angriff organisieren!
- Schweiger shut up!

die Tatortverunreiniger_innen 25.3.2013“

Schweiger regelt das...
Die augenscheinlich linke Gruppierung versucht mit ihrer Tat die Kriegsverharmlosung die durch Schweigers Film und sein gesamtes Auftreten in diesem Zusammenhang zu kritisieren. Die Gruppe ist der Meinung Schweiger verfälscht die Grauenhaftigkeit des Krieges und wandelt sie um in legitime Einsätze der Bundeswehr in denen der heldenhafte Soldat im Vordergrund steht und nicht die Vermeidung einer millitärischen Intervention.

Schweigers Film ist ein Film ala Con Air oder Rambo in denen der Hauptdarsteller ein ganz toller unbesiegbarer Macker ist, typisch für Schweiger, die Brisanz entsteht erst durch den Hintegrund des Afghanistan Krieges vor dem der Film Spiel.

Ob man Schweiger nun mag oder nicht sei mal dahingestellt, dass sein neuer Film kritikwürdig ist, steht außer Frage, ob man dafür den Mini Cooper einer jungen Frau abfackeln muss, bleibt sehr zweifelhaft.

Aber auch das ist (gute) Publicity für den Film und für Schweiger und der hatte sie zuletzt auch nötig.

Die Gesellschaft oder besser der Teil der medial aufgenommen wird, stellt sich hinter Schweiger, so erfährt er durch seine Facebook Kumpels eine Welle der Solidarität und "mach weiter wir lieben Dich Bekundungen" auch der Bundesverband stellt sich hinter Schweiger. Besonders auffällig: Zitat aus dem Stern: "Der kulturpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen, verurteilte die Tat "als Anschlag auf die Freiheit der Künstler und damit auf die Freiheit der Kunst in unserem Lande"."

Und die Grünen versuchen durch Briefe Konzertveranstalter davon abzubringen Frei.Wild auftreten zu lassen.

Es lebe die Freiheit der Kunst.

Samstag, 23. März 2013

Kärbholz - Ich hör mir beim Leben zu

Vom neuen Album "Rastlos" der Gruppe Kärbholz 


Treffen von Rechtsextremen aufgelöst

Bereits am 24.02.2013 löste die Polizei im Landkreis Wolfenbüttel ein Treffen von Rechtsextremen auf. Etwa 50 von ihnen versammelten sich im Dorfgemeinschaftshaus in Werlaburgdorf, die Veanstaltung war vom 31 jährigen Veranstalter als Geburtstagsfeier deklariert worden, als der Bürgermeister vom extremistischen Hintergrund erfuhr, kündigte er den Mitvertrag auf und die Polizei überwachte den Abzug der Rechten. Soweit noch nicht wirklich was besonderes, doch die Überschrift des Artikelss auf T-online ist mal wieder total daneben, dort steht nämlich: "Skinhead Treffen von Polizei aufgelöst ". Hier wird, auch im Jahre 2013 der Begriff "Skinhead" gleichgesetzt mit "rechtsextrem". Das Zerrbild der Subkultur "Skinhead" bleibt in den Köpfen der Medien und somit in den Köpfen der Bürger bestehen.

Diary of a Skinhead - Full Movie

"Actionfilm" von/mit/über Skinheads und Hooligans aus Spanien is von 2013 mit englischen Untertiteln viel Spaß damit.


Samstag, 16. März 2013

Merkel lobt Arbeit der Altenpfleger - Zynismus

Unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im Gespräch mit dem Schmierblatt "BILD der Frau" die Arbeit von Pflegekräften gelobt und bekundet "Pflegekräfte haben einen härteren Job als ich".

Es sei mal dahingestellt ob es überhaupt möglich ist den "Beruf" eines Politikers bzw. eines Bundeskanzlers mit dem Beruf einer Pflegekraft zu vergleichen. Sicher können beide Berufe hart sein, ich selbst bin seit 8 Jahren in der Altenpflege tätig. Frau Merkel ist durch ihre ständige Öffentlichkeit, den ständigen Terminen und der Themenvielfalt mit der sie sich tagtäglich beschäftigen muss sicher nicht in einen entspannten Beruf geraten.

Doch, aus welchem Grund ist der Beruf des Altenpflegers denn so anstrengend und in der Öffentlichkeit so negativ besetzt?

Schuld an den desaströsen Rahmenbedingungen unter denen  Altenpfleger arbeiten müssen hat doch die Gesundheitspolitik der CDU/CSU und FDP Regierung für die letztendlich auch Angela Merkel verantwortlich ist.

Wir haben nur 2 Hände die wir reichen können  
Nicht nur, dass die meisten Altenpfleger einen Knochenjob ausführen müssen, bei dem sie bei schwerer körperlicher Belastung einhergehend mit hoher psychischer Belastung beinahe unmögliches leisten müssen, sie werden dafür auch noch unterdurschnittlich bezahlt und viele Pflegeheime sind schlecht ausgerüstet.

Es ist einem ausgebildetem Altenpfleger kaum möglich mit seinem Gehalt seine Familie zu ernähren, auch wenn er "nur" ein Kind hat. Altenpfleger haben in Vollzeit eine 39 oder 40 Stunden Woche, bei den meisten Pflegekräften kommen aber um die 45 Wochenstunden + X zusammen, durch unentgeltliches "länger bleiben", Papierkram erledigen, einspringen usw, diese Mehrarbeit wird meist nicht vergütet und als selbstverständlich angesehen.

In vielen Altenpflegeheimen, auch in meinem, gibt es mehr Arbeit als durch die Hände der Pflegenden erledigt werden könnte, eine chronische Unterbesetzung also auf vielen Pflegebereichen, die Folge ist eine Dauerüberlastung der Pflegekräfte und daraus resultieren dann wieder Pflegefehler (Druckgeschwüre durch fehlende Lagerungen bettlägeriger Bewohner, Bewegungseinschränkungen einzelner Körperteile durch nicht durchgeführte Bewegungsübungen) oder sogar Vernachlässigungen (Kein regelmäßig stattfindender Wechsel von Inkontinenzmaterial, keine Mobilisation der Bewohner, keine ausreichende Versorgung mit Nahrung und Flüssigkeit). Auch sind aus diesen Umständen die hohe Krankheitsrate in der Altenpflege und die hohe Anzahl der vorzeitigen Ruhestände abzuleiten.

Frau Merkel verdient monatl. 15.832,79 brutto € davon bleiben ihr 9072,43 € über

Ein ausgebildeter Altenpfleger verdient ungefähr 2400 brutto, dies ist je nach Region sehr unterschiedlich und das Gehalt kann um mehrere hundert € schwanken. In Hamburg (dort wo ich lebe) verdient ein Altenpfleger wesentlich mehr als in der Provinz Sachsen Anhalts, bei gleicher Arbeit

Ungelernte Pflegekräfte verdienen bei gleicher körperlicher Belastung oft nur den Mindestlohn von im Westen 8,50 € brutto und kommen bei einer Vollzeitstelle nur auf etwa 1000 € netto