Freitag, 6. Mai 2011

Der übersoziale Sozialarbeiter Hajo

Es gibt Menschen, deren Helfersyndrom ist so überaus ausgeprägt, dass sie zwar helfen möchten, aber nur gegenteiliges erreichen. So auch der Sozialarbeiter Hajo K. 55 Jahre alt, arbeitete bis Dezember 2008 als Sozialarbeiter im Jugendclub Griesheim. Der gutgläubige, ich möchte fast schreiben, naive Sozi war unter anderem dafür verantwortlich jugendliche Straftäter zu betreuen, unter seinen Schützlingen befand sich von der Vergewaltigung bis zum Verkehrsdelikt beinahe jede denkbare Straftat. Die Jugendlichen, die auch Sozialstunden ableisten mussten, konnten sich dies vom netten Hajo K., der immer schön im 80ziger JeanshosenLederjackenoutfit unterwegs ist, bescheinigen lassen. Der gute Hajo nahm dies aber nicht ganz so genau und bescheinigte unzähligen Jugendlichen die Stunden gegen einen kleinen Obolus, ohne jedoch, dass sie je eine auch nur 1 Stunde arbeiten mussten. Einem zum Beispiel bescheinigte Hajo 615 Stunden einfach so, ein anderer zahlte 100 € für die Bescheinigung von 200 nicht geleisteten Arbeitsstunden. "Er wolle nur helfen" versicherte Hajo K. vor Gericht. "Er habe geglaubt so die Jugendlichen würden die geschenkte zeit sinnvoll nutzen und über ihr Leben nachdenken", wie bescheuert muss man eigentlich sein lieber Hajo, ihr Vertrauen in die Reue ihrer Jugendlichen in allen Ehren, die werden sich eher ins Fäustchen gelacht und noch mehr Scheiße gebaut haben, mit der neuen Erkenntniss, dass sie sich mit ein wenig Geld selbst rechtsstaatlicher Sanktionen entziehen können.
Nun hat der liebe Hajo das Geld nicht selber eingesteckt sondern es glaubhaft in gemeinnützige Projekte einfließen lassen, unter Jugendlichen machte schnell die Runde, wie sie sich der nervigen Arbeitsmaßnahmen entledigen konnte und so flog Hajo K. schließlich auch auf. Vor Gericht wurde spekulativ gesehen nur nachweisliche Spitze des Eisberges verhandelt, die Richterin vermutet, dass 20.000 verdonnerte Stunden in Hajos engelsgleicher Gutgläubigkeit entschwunden sind.
Er wurde zu 1 Jahr und 9 Monaten auf Bewährung verurteilt und ist seinen Job los, doch der Hajo gar nicht dumm, lief mit Wellness Artikeln in der Gegend rum, tatsächlich versuchte er sich im Außendienst als Produktverkäufer von Wellness-Artikeln, dies ging natürlich schief, da muss man ja Leute übers Ohr und das ist nun gar nicht Hajos Art, außer beim Rechtsstaat da macht er gern mal ne Ausnahme, nun regt Hajo sich auf, dass er höchstens noch einen unterbezahlten Job in der Pflege bekommen würde, "dabei wolle er doch nur helfen" - Lasst den Mann bloß nicht in die Pflege, da hilft er dann auch den Falschen (...)

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