Mittwoch, 2. Februar 2011

Liebig 14 - ein Kommentar



Da ist es also so weit, seid Stunden versuchen 2500 Vollzieher des Gerichts in das mittelalterlich verbarrikadierte "besetzte" Haus zu kommen. Sie schaffen dies auch, mit Kettensägen, Äxten, Vorschlaghämmern kämpfen sie sich Raum für Raum Etage für Etage vorwärts, vorbei an Falltüren, Wannen "voll ungefährlicher Flüssigkeit" und Barrikaden kommen sie den dort lebenden Menschen immer näher, beide Bullen und Bewohner befinden sich nun im dritten Stock. Bald werden sie sie haben, "sie dürfen gehen" so ein Vertreter der Staatsmacht, insofern sie sich friedlich verhalten, nach der Personalienfeststellung.
In der Stadt bilden sich überall kleine autonome Tumulte, kleine Demos keine großartige Gewalt oder gar Bürgerkrieg. Die Polizei legt dank ihres Kriegseinsatzes den gesamten Verkehr rund um die Liebigstrasse lahm und sperrt alles weiträumig an, Politiker kommen mit dem Radel und tun das, was sie als bestes können, reden.
Ja und was kostet diese Gaudi wieder, ne Menge scheiß Geld, alle sind pleite haben wir also nicht. Wieso in Himmels Namen lässt man die Leute nicht einfach dort wohnen? Sie haben Mietverträege, sie zahlen Miete, ihr Haus ist Touristenmagnet und spült somit (un)gewollt Geld in die Stadtkasse, denn auch Autonome gehen sich Friten oder Döner kaufen.
Meine Güte es grenzt wirklich an Wahnsinn in welche Richtung sich unsere Gesellschaft sich bewegt, wenn ich so die Kommentare lese die unter dem Taz Ticker geschrieben werden:



  • von Roland:

    Was soll diese aufwendige Suche nach möglicherweise versteckten Besetzern? Seit 8:00 darf offiziell keiner mehr in dem Haus sein. Also den Laden von unten bis oben komplett zumauern und abwarten was passiert. Falls sich rechtswiedrig doch noch jemand drin aufgehalten haben sollte, dann hat der hoffentlich genug Wasservorräte, Batterien für die Taschenlampe und warme Decken bei sich.

  • 02.02.2011 11:18 Uhr:

    von Larry:

    Rechtsbruch ist rechtsbruch. Punkt.
    Die hätten schon längst das Wasser und Strom abstellen müssen.
    Die sollen zusehen dass die bis 18Uhr alle weg sind ich will dann dort hin zum Badminton.

  • 02.02.2011 10:11 Uhr:

    von Sun:

    Und dann wundert man sich in Ihrer Redaktion, dass man beim "Normalbürger" als linksautonomverherrlichend gilt, wenn man die einen oder anderen Sätze hier liest... Unglaublich mit welcher Frechheit und Selbstverständlichkeit gegen das Gesetz verstoßen und von "Medien" wie Ihnen noch dafür mit einem Liveticker gefeiert wird!


    Wohnraum für alle, die auch bereit sind ihren Beitrag in Form von Steuern, Arbeit und Gesselschaftsfähigkeit zu leisten!!!!

  • 02.02.2011 09:29 Uhr:

    von MontiBurns:

    "Offenbar haben die Bewohner der Liebigstraße 14 das Treppenhaus nahezu komplett zerstört. - Stacheldraht - Falltüren - freigelegte Stromleitungen"... ein bissl Krieg spielen die verzogenen Wohlstandskinder.... sowas nennt man Sachbeschädigung, aber das ist in dieser Szene ja wohl üblich... 

     02.02.2011 07:59 Uhr:
  • von LOL:

    Meine Güte, die TAZ macht einen Live-Ticker zu einer Hausräumung?


    Gehts noch???




    Sorry, aber die TAZ ist einfach nur ein lächerliches Pamphlet, dass sich zum Handlanger linksradikaler Chaoten, Spinner und Verbrecher macht.

    Natürlich gibt es auch ne Menge Solidaritätsbekundungen allerdings macht mir allein die Mischung Angst denn schließlich gehts hier um die Taz nicht die Bild Zeitung. Die BZ ein Berliner Boulevard Magazin titel seinen "Newsticker" seid Stunden mit der Überschrift:

    Linke Chaoten

    Liebig 14-Räumung: Der Live-Ticker

    Besorgnisserregend wie bürgerlich kultureller Widerstand mit linksradikalem Terror verglichen und verzerrt wird. Wer sich die Bilder aus dem Haus, vor der Räumungsklage angeschaut hat, wird feststellen das dort eben kein "linkes Chaotentum" gehaust hat. Falls es sowas denn überhaupt gibt.
  • desweiteren schreibt der BZ Klatschticker:
  • 12.28 Uhr: Der Gerichtsvollzieher hat das Haus Liebigstraße 14 an den Eigentümer übergeben.
    Als bisher letzte Tickermeldung prangt es dort wie eine Siegesmitteilung gegen die "linken Chaoten", mal schauen was Bild dazu sagt , klar die Jungs von der Bild orientieren sich an der BZ und sprechen sogar von Krieg und Strassenschlachten in der Stadt. Das ist Journalismus der objektiven Sorte, bloß keine Stimmungsmache, warum schreiben sie nicht gleich "Tunesien, Ägypten, Berlin " auf Seite gleich über ihrem Titten Bildchen. Mit den Worten"Bleit zu hoffen, dass die Chaoten zur Besinnung kommen"
    endet der Bild Klamauk. Die  Taz meldet in ihrem Ticker, dass insg. 9 Bewohner, davon 3 Frauen von Bullen verhaftet worden sind, da sie die Beamten mit einem giftigen Spray attackiert haben sollen. Also nichts mit "sie können gehen" wie ein Polizeisprecher vorher verkündigte. Jetzt wird sich zeigen wie stark die linke Szene vorgeh(t)en kann und welche Mittel sie nutzt, im Laufe des Tages wird es sicherlich noch die eine oder andere "Solidaritätstat" geben. Denn anders als bei Großprojekten wie S21 oder den Naziblockaden in Dresden fehlt hier irgendwie die Symphatie des Mittelstandes, zumindest auf der Strasse, es sind wirklich nur Gruppen schwarz gekleideter Jugendlicher unterwegs die ein Katz und Maus Spiel mit der Polizei betreiben. Keine bürgerliche Demo mit Volksfestcharakter und Würstchenstand. 2500 Polizisten Vs. gefühlte 1000 Schwarte. Der Kampf David gegen Goliath.

1 Kommentar:

  1. Larry:

    "Rechtsbruch ist rechtsbruch. Punkt. Die hätten schon längst das Wasser und Strom abstellen
    müssen. Die sollen zusehen dass die bis 18Uhr alle weg sind ich will dann dort hin zum Badminton."

    Muahahaha...dieser Kommentar,hat mir am besten gefallen! Walzt endlich die Bude platt,und knallt dort einen "Country Club" hin,ich hab mal wieder lust auf eine Partie Tennis! :D

    Köstlich :D ;)

    AntwortenLöschen

Keine Beleidigungen!